Jesus Christus ist der Herr! Phil 2, 11

Götzendienst

11 Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? Und doch sind sie nicht Götter; aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt Jer 2, 11. Israel, das einzige Volk der Erde, das von sich behaupten konnte, dem einzig wahren Gott zu gehören und Ihm zu dienen (dienen zu dürfen), hat Seine Herrlichkeit immer und immer wieder gegen die Nichtigkeit irgendwelcher Götzen vertauscht. Die Nationen dagegen, die rings um Israel waren und von Beginn weg bloss Götzen verehrt hatten, vertauschten ihre Götzen nicht. Deshalb richtete der Herr die eingangs zitierte Frage an Sein Volk. Wäre es nicht interessant, eine Antwort darauf zu erfahren? Wie kam es, dass das einzige Volk, das dem Herrn dienen durfte, seinen Gott gegen einen anderen, nichtigen Gott vertauschte, während alle anderen Völker ihren Götzen treu blieben?

Die Antwort auf diese Frage ist eigentlich einfach, ja, geradezu banal. Wir finden sie ebenfalls im zweiten Kapitel des Buches des Propheten Jeremia: 20 Denn von alters her hast du dein Joch zerbrochen, deine Fesseln zerrissen, und du hast gesagt: ‹Ich will nicht dienen!› Jer 2, 20. Die Israeliten waren widerspenstig, was ihre Beziehung zu Gott störte: Eure Ungerechtigkeiten haben eine Scheidung gemacht zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört Jes 59, 2. Weil ihnen die Umkehr zu Gott zu mühsam oder zu demütigend erschien, suchten sie nicht die Wiederherstellung der ungetrübten Beziehung, sondern wandten sich einfach anderen Göttern zu, die keine sind und dementsprechend auch keine Anforderungen an den Wandel der Menschen stellten. Das erschien den Israeliten einfacher. So traf auch auf sie als Volk zu, was Samuel in Bezug auf Saul gesagt hatte: 23 Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille wie Abgötterei und Götzendienst 1. Sam 15, 23. Widerspenstigkeit und Eigenwille sind wie Wahrsagerei, Abgötterei und Götzendienst, weil erstere zu letzteren führen. Wer widerspenstig und eigenwillig ist, wird von selbst in Abgötterei und Götzendienst verfallen, weil der Mensch etwas braucht, das er anbeten kann, aber nicht den wahren Gott anbeten kann, solange er eigenwillig und widerspenstig ist.

Wir «aufgeklärten» Menschen werfen uns natürlich nicht vor Steinen oder Holzfiguren nieder. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht in Götzendienst verfallen können. Wir lassen einfach anderes die Stelle einnehmen, die Gott einnehmen sollte, beispielsweise unbestimmte universale Kräfte wie das Schicksal, Glück oder ähnliches, andere Menschen, denen wir vermeintlich viel verdanken (obwohl sie uns das, was sie uns gegeben hatten, nur geben konnten, weil es der Herr zugelassen hatte), oder uns selbst. Dinge oder Erfolge, für die wir dem Herrn danken müssten, schreiben wir diesen Kräften, Menschen oder unseren eigenen Fähigkeiten zu. Das ist Götzendienst in reinster Form. Achten Sie sich einmal darauf, wie andere Menschen über Gott sprechen. Viele bleiben bei einem möglichst unbestimmten Begriff, wie «Gott», «höheres Wesen», «höhere Macht», «Der da oben» oder ähnliches. Weshalb tun sie das? Ganz einfach: Sie können so ihr inneres Bedürfnis, ein höheres Wesen anzubeten, stillen und gleichzeitig so unverbindlich und eigenwillig leben, wie sie wollen. Wer käme schon auf die Idee, dass «eine höhere Macht» ihm oder ihr vorschriebe, was er oder sie zu tun und lassen hätte? Eben. Nicht wenige sagen sogar selbst, dass sie glauben, ohne sich «an ein Buch» (gemeint ist damit oft die Bibel) gebunden zu fühlen. Das sagt doch alles! Solche Menschen sagen sinngemäss: «Ich will an etwas glauben, aber mir nichts vorschreiben lassen.» Das sind Eigenwille und Götzendienst in Perfektion vereint.

Im Gegensatz dazu glauben Christen, wie der Name sagt, an den Herrn Jesus Christus, und zwar so wie die Schrift gesagt hat Joh 7, 38. Das ist ein verbindlicher Glaube, der mit einer verbindlichen Beziehung zum Schöpfer des Universums verbunden ist und die Einhaltung gewisser Regeln und Pflichten (der Begriff «Hausordnung» umschreibt dies gut) bedingt. Christen glauben nicht einfach an ein Buch, sondern vielmehr an den einzig wahren Gott, der uns gnädigerweise in einem Buch mitgeteilt hat, wer Er ist, wer wir sind, wie wir zu Ihm kommen und errettet werden können und was Seine Hausordnung ist. Der Glaube an Gott hat also wesentlich weitreichendere Auswirkungen auf ein Menschenleben als der Glaube an ein unbestimmtes höheres Wesen oder eine höhere Macht. Eigenwille und Widerspenstigkeit gegenüber den Anordnungen Gottes haben im Leben eines Christen so wenig zu suchen wie Abgötterei und Götzendienst. Dafür dürfen Christen aber eine persönliche Beziehung zu Ihrem Schöpfer haben, in Frieden mit Ihm, sich selbst und ihren Nächsten leben und dem grossen Gott und König dienen, das heisst Verantwortung in Seinem Reich übernehmen. Das alles ist den anderen Menschen nicht möglich, weil Gott mit ihnen so wenig zu schaffen hat wie das Licht mit der Finsternis.

Wenn Christen aber widerspenstig und eigenwillig werden, was leider durchaus geschehen kann, verlassen sie die ungestörte Gemeinschaft mit Gott. Wenn der Herr ihnen beispielsweise einen Auftrag erteilt, sie diesen aber nicht ausführen wollen, betrüben sie das Herz des Himmlischen Vaters. Selbstverständlich können sie dann nicht einfach vor Seinem Angesicht erscheinen, als ob nichts wäre, und Ihn um etwas bitten. Der widerspenstige Prophet Jona musste beispielsweise mit harter Hand dahin geführt werden, den ihm übertragenen Auftrag, vor dem er sich drücken wollte, doch noch auszuführen. Bis er einwilligte, den Auftrag auszuführen, war die Beziehung zwischen ihm und seinem Gott empfindlich gestört. Vielleicht will auch ein Gläubiger einen gewissen Teil seines Lebens nicht in die Hand Gottes legen. Beispielsweise kann jemand denken, er komme zu kurz, wenn er sich mit dem begnüge, was Gott ihm gebe. Gehasi, der Diener Elisas ist ein Beispiel für einen solchen Menschen. Elisa wollte vom fremden Hauptmann Naaman, der geheilt worden war, nichts annehmen, weil das falsch gewesen wäre. Gehasi wollte aber Reichtümer anhäufen, lief Naaman im Verborgenen nach und nahm, was er tragen konnte. Der Bibel können wir nicht entnehmen, ob seine Beziehung zu Gott je wieder in Ordnung gekommen ist. Der Bericht über ihn erweckt eher den Eindruck, dies sei nicht mehr geschehen. Vielleicht will auch jemand seine Ehe nicht nach den Vorstellungen Gottes leben, sondern beispielsweise über seine Frau herrschen. Das kann Gebete verhindern! 7 Ihr Männer ebenso, wohnt bei ihnen nach Erkenntnis als bei einem schwächeren Gefäss, dem weiblichen, ihnen Ehre gebend als solchen, die auch Miterben der Gnade des Lebens sind, damit eure Gebete nicht verhindert werden 1. Petr 3, 7. Egal, in welchem Sinne jemand widerspenstig oder eigenwillig ist, er unterbricht damit gewissermassen die Beziehung zu Gott. Trachtet er dann nicht danach, die Gemeinschaft so rasch als möglich wiederherzustellen, wird er diesen «Bruch» irgendwann nicht mehr aushalten und in irgendeiner Form beginnen, Götzen anzubeten. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten: Umkehr zu Gott oder Götzendienst. Niemand kann längere Zeit nichts anbeten. Deshalb, sollte es geschehen, dass wir die Gemeinschaft mit Gott stören, lasst uns die Störung so rasch als möglich beheben, um Schlimmeres zu vermeiden! Denken wir daran: 9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit 1. Joh 1, 9. Amen.