Jesus Christus ist der Herr! Phil 2, 11

Die Zeichen Moses

Gottes Antwort auf Unglaube

Als der Herr Mose berief, Sein Volk aus Ägypten zu führen, brachte Mose mehrere Einwände vor, von denen hier einer näher beleuchtet werden soll: 1 Und Mose antwortete und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören; denn sie werden sagen: Der Herr ist dir nicht erschienen 2. Mose 4, 1. Zu allen Zeiten sahen sich die Botschafter des Herrn mit dem Problem, das Mose hier anspricht, konfrontiert; man entgegnete ihnen, der Herr sei ihnen nicht erschienen, oder aber – was letztlich nichts anderes ist –, sie könnten nicht mit Sicherheit wissen, ob ihr Gott der wahre sei. Der Herr begegnet diesem Einwand, indem Er auf die Taten hinweist, die Er vollbracht hat und die Ihn vor allen anderen auszeichnen. Dies tut Er hier, indem Er Mose drei Zeichen mit auf den Weg gibt, die auf Ihn hinweisen, auf das, was Er getan hat bzw. im Begriff stand zu tun. Beachtenswert ist dabei, dass bereits das erste Zeichen vollständig hätte genügen müssen; das zweite Zeichen ist nur für den Fall, dass man dem ersten keinen Glauben schenken würde, das dritte nur für den Fall, dass man selbst dem zweiten keinen Glauben schenken würde. Die Reihenfolge der Zeichen ist daher alles andere als zufällig.

Das erste Zeichen: Die Schlange

Das erste Zeichen ist folgendes:

2 Da sprach der Herr zu ihm: Was ist das in deiner Hand? Und er sprach: 3 Ein Stab. Und er sprach: Wirf ihn auf die Erde. Da warf er ihn auf die Erde, und er wurde zur Schlange; und Mose floh vor ihr. 4 Und der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse sie beim Schwanz. Und er streckte seine Hand aus und ergriff sie, und sie wurde zum Stab in seiner Hand – 5 damit sie glauben, dass der Herr dir erschienen ist, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. 2. Mose 4, 2–5

Die Schlange bezeichnet den Satan (Offb 12, 9; Offb 20, 2), der als Fürst über diese Welt herrscht (vgl. Joh 12, 31; Mt 4, 8. 9) und diejenigen verfolgt, die dem Herrn gehören (Lk 22, 31; 1. Petr 5, 8; Offb 2, 10). Häufig bedient sich der Satan dabei böser Menschen, die in seinem Willen handeln, und durch die er so seine Herrschaft ausüben und die Gläubigen verfolgen kann. Ein deutliches Beispiel hierfür ist der König von Tyrus, wie er im Klagelied Hesekiels (Hes 28, 1–19) dargestellt wird: während im ersten Teil des Klageliedes die Rede von einem Menschen, eben dem König von Tyrus, ist, muss der zweite Teil als eine Beschreibung des Satans selbst verstanden werden, wodurch deutlich ist, wer letzten Endes hinter dem (bösen) König von Tyrus stand bzw. durch diesen wirkte. Klarerweise ist auch der Pharao, der über Ägypten herrschte und die Israeliten über die Massen knechtete (2. Mose 1, 14) und die Söhne Israels töten liess (2. Mose 1, 22), als böser Herrscher, durch die Macht des Satans geleitet, zu betrachten. Wenn nun der Stab Moses zur Schlange wird, vor der Mose fliehen muss, dann wird so die Ausgangslage vor dem Eingreifen des Herrn dargestellt – und zwar in zweierlei Hinsicht: Einerseits versinnbildlicht die Schlange, vor der Mose fliehen muss, den Pharao, der das Volk Israel knechtet und verfolgt; andererseits aber auch – in einem weitergehenden Sinne – den Satan selbst, der das Volk Gottes zu allen Zeiten verfolgt hat.

Mose muss vor der Schlange fliehen, und es besteht keinerlei Möglichkeit, dass er ihrer Herr werden kann. Doch diese Schwierigkeiten bestehen für den Herrn nicht – nicht einmal ansatzweise! Er spricht lediglich ein Wort, und die Dinge werden in Seinem Sinne geordnet. Es gibt nichts, das Er nicht durch Sein Wort bewirken könnte, doch nur der Glaube vermag dies zu fassen (vgl. Hebr 11, 3). Sobald Er Mose geboten hat, die Schlange beim Schwanz zu fassen, ist Mose in der Lage, der Schlange habhaft zu werden; bei der Berührung erstarrt sie, wird sie zum Stab. So bannt der Herr die Macht der Schlange durch ein einziges Wort und einen einzigen Griff eines Seiner Knechte (vgl. Offb 20, 13).

In Bezug auf Israel spricht dieses Zeichen klar und deutlich von der Befreiung Israels aus der Hand des Pharaos. Israel sollte dieses Zeichen sehen und daran erkennen, dass der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs dem Mose erschienen war, denn nur der Gott, der Abraham, Isaak und Jakob erschienen war, hatte diese Dinge verheissen und zwar schon mehrere hundert Jahre zuvor:

13 Und er sprach zu Abram: Du sollst sicher wissen, dass deine Nachkommen Fremde sein werden in einem Land, das nicht das ihre ist; und sie werden ihnen dienen, und sie werden sie bedrücken 400 Jahre. 14 Aber ich werde die Nation auch richten, der sie dienen werden; und danach werden sie ausziehen mit grosser Habe. 1. Mose 15, 13. 14

Israel sollte also erkennen, dass dem Mose bzw. ihnen selbst die Verheissung des Herrn an Abraham nochmals bestätigt wurde, und dass der Herr in jenem Moment im Begriff stand, sie in die Tat umzusetzen. Deshalb ist dieses Zeichen auch das erste: Es weist direkt auf den Herrn als den Gott der Väter Israels hin, indem es Bezug auf frühere Offenbarungen des Herrn nimmt. Israel hätte sofort erkennen müssen, dass der Gott ihrer Väter zu Mose gesprochen hatte; weitere Zeichen wären damit überflüssig gewesen.

Dem Zeichen kommt jedoch, wie bereits angedeutet, noch eine weitere Bedeutung zu: Es spricht nicht nur von der Befreiung Israels aus der Hand des Pharao, sondern auch von der Befreiung eines jeden Gläubigen aus der Hand des Satans. Da der Satan der Fürst, aber auch der Gott (2. Kor 4, 4), dieser Welt ist, ist grundsätzlich jeder Mensch seiner Herrschaft unterstellt, seiner Macht hilf\/los ausgesetzt. Der Herr bietet aber jedem Menschen die Chance, dieser Welt und ihrem ungerechten Herrscher zu entrinnen:

3 Gnade euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus, 4 der sich selbst für unsere Sünden gegeben hat, damit er uns herausnehme aus der gegenwärtigen bösen Welt, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters, 5 dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. Gal 1, 3–5

Auch diese Verheissung ist im Grunde uralt, denn gleich nach dem Sündenfall sprach der Herr zur Schlange, das ist zum Satan: 15 Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen 1. Mose 3, 15. Seit Anbeginn der Zeiten hatte der Herr also einen Erlöser, den Samen der Frau, bestimmt, der die Macht des Satans brechen, der Schlange den Kopf zermalmen, sollte. Doch nicht ohne Preis! Die Schlange würde dem Erlöser die Ferse zermalmen, was nichts anderes bedeutet, als dass der Erlöser dabei sein Leben verlieren würde. So ist es denn auch geschehen: Jesus Christus hat sich ans Kreuz nageln lassen und dabei den Satan völlig entwaffnet – ja, ihn öffentlich zur Schau gestellt und über ihn Triumph gehalten (Kol 2, 15)!

Es ist nun wahr, dass es viele Götter gibt, die für sich in Anspruch nehmen, der wahre Gott zu sein, und es ist deshalb verständlich, dass den Gläubigen, die vom Herrn erzählen, entgegen gehalten wird, sie könnten nicht die Gewissheit haben, dass der wahre Gott sie als Botschafter gesandt hat. Diesem Einwand haben die Gläubigen aber etwas entgegen zu setzen, und das ist das, was am Kreuz auf Golgatha geschehen ist: Gott gibt Seinen einzigen, vielgeliebten Sohn dahin, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben (Joh 3, 16). Es gibt in der Geschichte nichts Vergleichbares!

Sowohl der Einwand Israels, der Herr sei Mose nicht begegnet, als auch der Einwand eines Ungläubigen, die Gläubigen könnten nicht die Gewissheit haben, dass der wahre Gott sie als Seine Botschafter gesandt hat, wird also durch das erste Zeichen bzw. die dadurch versinnbildlichten Wahrheiten entkräftet, denn nur Einer hat sowohl die Verheissungen gegeben als auch die Erfüllung derselben bewirkt. In diesem Sinne hätte das erste Zeichen Moses vollkommen genügt; die beiden zusätzlichen Zeichen wurden nur für den Fall gegeben, dass Mose auf Unglauben treffen sollte.

Das zweite Zeichen: Der Aussatz

Wir wollen nun das zweite Zeichen betrachten:

6 Und der Herr sprach weiter zu ihm: Strecke doch deine Hand in deinen Gewandbausch. Und er streckte seine Hand in seinen Gewandbausch; und er zog sie heraus, und siehe, seine Hand war aussätzig wie Schnee. 7 Und er sprach: Tu deine Hand wieder in deinen Gewandbausch. Und er tat seine Hand wieder in seinen Gewandbausch; und er zog sie aus seinem Gewandbausch heraus, und siehe, sie war wieder wie sein Fleisch. 2. Mose 4, 6. 7

Ich möchte anhand eines Beispieles aufzeigen, welches die grundlegende Bedeutung des Aussatzes in biblischer Hinsicht ist:

1 Im siebenundzwanzigsten Jahr Jerobeams, des Königs von Israel, wurde Asarja König, der Sohn Amazjas, des Königs von Juda. 2 Sechzehn Jahre war er alt, als er König wurde, und er regierte zweiundfünfzig Jahre in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Jekolja, von Jerusalem. 3 Und er tat, was recht war in den Augen des Herrn, nach allem, was sein Vater Amazja getan hatte. 4 Doch die Höhen wichen nicht; das Volk opferte und räucherte noch auf den Höhen. 5 Und der Herr schlug den König, und er wurde aussätzig bis zum Tag seines Todes; und er wohnte in einem Krankenhaus. Jotham aber, der Sohn des Königs, war über das Haus und richtete das Volk des Landes. 2. Kön 15, 1–5

Asarja war kein böser König, wie es beispielsweise der in diesem Abschnitt erwähnte Jerobeam war, denn er tat, was recht war in den Augen des Herrn. Doch er folgte dem Herrn nicht mit ganzem Herzen nach; hätte er dies getan, so hätte er nämlich die Höhen, welche ein Gräuel in den Augen des Herrn waren, abgerissen und das Volk nicht länger toten Götzen opfern und räuchern lassen. Während also die Taten Asarjas in Ordnung waren, so war es sein Herz nicht. Deshalb schlug ihn der Herr mit Aussatz, auf dass er für den Rest seines Lebens in einem (abgesonderten) Krankenhaus leben musste. Wir erkennen an dieser Geschichte, dass die Ursache von Aussatz Sünde ist, Aussatz also gleichsam die im Herzen wohnende «Krankheit» nach aussen sichtbar werden lässt, und dass die Folge von Aussatz Aussonderung (aus dem Volk Gottes) ist – denn Aussatz ist überaus ansteckend.

Was für Asarja, den König von Juda galt, das gilt auch für alle anderen Menschen: Wenn sie sich auch hinsichtlich ihrer Taten voneinander unterscheiden – viele vollbringen gute Taten und wandeln so, dass sich die andern ein Vorbild an ihnen nehmen sollten, wie es eben grundsätzlich auch Asarja tat –, so leiden doch alle an derselben Krankheit in ihrem Herzen, der in ihnen wohnenden Sünde (Röm 3, 23; Röm 7, 18). In einem geistlichen Sinne sind also alle Menschen aussätzig, was nichts anderes bedeutet, als dass ihr Herz vor Gott nicht in Ordnung ist und sie deshalb der Reinigung bedürfen. Diese Reinigung wird durch den Herrn gewirkt: 18 Kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der Herr. Wenn eure Sünden wie Scharlach sind, wie Schnee sollen sie weiss werden; wenn sie rot sind wie Karmesin, wie Wolle sollen sie werden Jes 1, 18. Es ist nun wichtig zu verstehen, dass, so wenig ein Mensch die Macht des Satans zu bannen vermag, so wenig ein Mensch auch die Macht der Sünde zu bannen vermag. Kein Mensch kann sich selbst reinigen, keiner kann durch eigene Taten vor Gott in Ordnung kommen. Nur der Herr selbst kann sowohl die Macht des Satans bannen als auch Menschen von Sünde reinigen. Diese Reinigung, die nur der Herr wirken kann, die zwingend mit der Sühnung unserer Schuld verbunden sein muss, die hat der Herr am Kreuz bewirkt: 10 Durch diesen Willen sind wir geheiligt durch das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi Hebr 10, 10. Freilich gilt, dass jene, die nichts vom Kreuz wissen wollen, auch nicht in den Genuss der Segnungen desselben gelangen können. Nimmt jemand ein Geschenk nicht an, so ist die Schenkung nicht gültig zustande gekommen.

Um wieder auf den eigentlichen Text zurück zu kommen, können wir festhalten, dass das zweite Zeichen, das der Herr Mose mitgab, von der Reinigung der Sünden durch den Herrn sprach. Wiederum hatte der Herr schon lange, bevor Er Israel aus Ägypten führte, offenbart, dass der Mensch dieser Reinigung bedarf, dass diese Reinigung mit der Sühnung der Schuld zusammenhängt und dass deshalb Blut vergossen werden muss – denn auf die Sünde steht der Tod als Strafe (Röm 6, 23), die gewaltsame Trennung von Leib und Seele, wobei die Seele als im Blut seiend gesehen wird (3. Mose 17, 11). Wie bereits oben festgehalten, gibt es nur ein einziges Ereignis, in welchem diese Reinigung gültig vollbracht wurde: Die Kreuzigung Jesu Christi, des Sohnes des lebendigen Gottes. Was dort geschehen ist, hat auch heute, rund 2 000 Jahre später, noch Gültigkeit, wirkte jedoch auch bereits vorausschattend in den Zeiten vor der Kreuzigung, indem der Herr bildlichen Darstellungen im Blick auf das Kreuz diese Wirkung zusprach. Wir denken dabei vor allem an das Blut von Stieren und Böcken, das selbst keine Sünden wegnehmen kann (Hebr 10, 4).

Die Vergebung der Sünden aus reiner Gnade zeichnet den Herrn völlig einzigartig gegenüber allen anderen (sogenannten) Göttern aus. Nur Er hat festgehalten, dass der Mensch nichts zu seiner Erlösung beitragen könne, und nur Er hat selbst dafür gesorgt, dass jeder Mensch Vergebung der Sünden – ein für alle Male! – erhalten kann. Ich möchte daher sagen, dass das zweite Zeichen Moses das deutlichste ist, dasjenige, das den Herrn deutlicher als die beiden anderen Zeichen auszeichnet.

Als Botschafter an Christi Statt (2. Kor 5, 20) haben die Christen die Nichtchristen nicht von lehrmässigen Konzepten zu überzeugen oder zu einem christlichen Lebenswandel anzuhalten, sondern schlicht, aber mit dem nötigen Nachdruck, auf das Kreuz hinzuweisen (vgl. 1. Kor 2, 2). Der Herr tut, wie wir dies beispielhaft in den Zeichen Moses sehen, nichts anderes; die Botschaft zumindest der zwei ersten Zeichen ist: «Schau auf das Kreuz und auf das, was dort gewirkt wurde – den Sieg über den Bösen und die Reinigung der Sünden!» Könnte sich ein Mensch eine bessere Botschaft ersinnen? Gäbe es etwas Besseres, das man den Menschen erzählen könnte?

Es ist nicht die Sache der Christen, Menschen auf irgendeine Art und Weise dazu zu bringen, dieses Geschenk anzunehmen, sich diesem einzigartigen Gott anzuvertrauen. Sie sind Botschafter, was bedeutet, dass sie eine Botschaft zu verkündigen haben – nichts mehr, aber auch nicht weniger. Wie die Menschen auf diese Botschaft reagieren, ist eine Sache zwischen dem Einzelnen und dem Herrn. So war es auch nicht die Sache Moses, die Israeliten von irgendetwas zu überzeugen; es war Sache des Volkes, ob sie diesen beiden Zeichen Glauben schenken wollten oder nicht.

Das dritte Zeichen: Wasser wird zu Blut

Das bedeutet jedoch nicht, dass die Entscheidung der Menschen bzw. der Israeliten auf diese Botschaft ohne Folgen bleibt. Das dritte Zeichen, das sich grundlegend von den beiden ersten Zeichen unterscheidet, weist auf diese Folgen hin:

8 Und es wird geschehen, wenn sie dir nicht glauben und nicht auf die Stimme des ersten Zeichens hören, so werden sie der Stimme des anderen Zeichens glauben. 9 Und es wird geschehen, wenn sie selbst diesen zwei Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hören, so sollst du vom Wasser des Stromes nehmen und es auf das Trockene giessen; und das Wasser, das du aus dem Strom nehmen wirst, wird zu Blut werden auf dem Trockenen. 2. Mose 4, 8. 9)

Fliessendes Wasser wird in der Bibel auch als «lebendiges Wasser»bezeichnet (1. Mose 26, 19). Die Quelle lebendigen Wassers ist der Herr, der lebendige Gott (Jer 2, 13; Jer 17, 13; Joh 4, 10). Damit ist fliessendes bzw. lebendiges Wasser ein Bild für die geistlichen Segensströme, die vom Herrn ausgehen. So wird denn auch das Wasser, das aus dem Felsen floss, auf dass Israel getränkt würde (2. Mose 17, 6), in der Bibel selbst als geistlicher Trank aus einem geistlichen Felsen – der Fels ist Christus – ausgelegt (1. Kor 10, 4). Diese Segensströme des Herrn fliessen jedem Gläubigen zu, und zwar so, dass dieser selbst mehr als genug davon bekommt, ja förmlich «überfliesst» (Joh 7, 38; vgl. auch Ps 23, 5)! Wer also im Glauben auf das Kreuz blickt, wer den Herrn aufrichtig sucht und an Ihn glaubt, wie die Schrift gesagt hat, der wird also nicht nur frei von der Macht des Satans und gereinigt von der Sünde, sondern dazu auch noch vom Herrn im Übermass gesegnet! Wahrlich: Hoch zu loben ist der Herr, der dies alles tut!

Wer aber dem Sohn nicht glaubt Joh 3, 36, wer nicht an Christus glaubt, wie die Schrift gesagt hat, der wird nicht in den Genuss des lebendigen Wassers kommen; das Wasser wird vielmehr zu Blut auf dem Trockenen werden. Das Blut spricht dabei vom Gericht Gottes, denn jedes begangene Unrecht muss mit Blut gesühnt werden; ohne Blutvergiessen gibt es keine Vergebung (Hebr 9, 22). Wer das Opfer Christi nicht für sich in Anspruch nehmen will, dessen Schuld wird im Zeitpunkt seines Todes oder der Wiederkunft Christi nicht gesühnt sein; der Herr wird sein Blut fordern, d. h. ihn wird die gerechte Strafe für seine Schuld treffen. Dies ist die Bedeutung des dritten Zeichen Moses: Anstelle von Segnungen wird die Ungläubigen das Gericht Gottes mit aller Schärfe treffen.

Der Herr will nicht, dass das Gericht auch nur einen Menschen ereilt (1. Tim 2, 3. 4; 2. Petr 3, 9), doch Er überlässt es jedem einzelnen Menschen, ob er Ihm Glauben schenken will oder nicht, ob er anhand der Taten Gottes, die einmalig sind und dabei bislang mehrere hundert Prophezeiungen erfüllt haben, an Jesus Christus als seinen Herrn und Erlöser glauben will oder nicht. Dies ändert aber nichts daran, dass, so gross die Segnungen der Gläubigen sind, so furchtbar auch die Strafe Gottes für die Ungläubigen sein wird; 31 es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen! Hebr 10, 31.