Jesus Christus ist der Herr! Phil 2, 11

Knecht Gottes

Wer wäre nicht gerne ein Königskind, der Augapfel eines grossen Königs, ein Erbe des Köngreiches und unvorstellbarer Schätze? Ich freue mich darüber, dass ich den Schöpfer und Erhalter des Universums, den König der Könige und Herrn über alle Herren meinen Vater nennen darf. Ich freue mich darüber, dass Sein Sohn, der Herr Jesus Christus, sich nicht schämt, mich einen Bruder zu nennen. Ich freue mich darüber, dass ich miterben und mit Ihm mitherrschen darf. Ich freue mich darüber, dass ich mit jeder geistlichen Segnung in den himmlichen Örtern gesegnet bin. Jeder Christ freut sich über diese Dinge, keine Frage! Es gibt aber auch eine andere Seite der Beziehung zwischen Gott und denen, die an Ihn glauben. Achten Sie sich mal darauf, wie sich die Schreiber verschiedener Bücher des Neuen Testamentes bezeichnet haben: 1 Paulus, Knecht Christi Jesu Röm 1, 1, 1 Paulus, Knecht Gottes Tit 1, 1, 1 Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi 2. Petr 1, 1, Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und durch seinen Engel sendend, hat er es seinem Knecht Johannes gezeigt Offb 1, 1. Ihrer Ansicht nach waren die Schreiber Knechte (oder: Sklaven) Gottes. Diese Ansicht ist vom Heiligen Geist als richtig taxiert worden und hat deshalb Eingang in die Bibel gefunden. Diverse weitere Stellen belegen, dass Christen Knechte Gottes sind (z. B. 2. Tim 2, 24; 1. Petr 2, 16; Offb 2, 20). Das hört man weniger gerne als alles, was mit Vorrechten zu tun hat (Königskinder, Erben der Verheissung etc.). Klar, wer will schon jemandes Knecht sein? Das ist demütigend, herabwürdigend und mit Pflichten verbunden. Leider machen sich alle, die so denken, eine völlig falsche Vorstellung einerseits von Freiheit und andererseits von Gott als Herrn. Menschen, die nicht zu Gott umkehren wollen, weil sie niemandem gehorchen und sich unterwerfen, sondern selbstbestimmt leben wollen, liegen genauso falsch wie Christen, die von Knechtschaft nichts hören wollen.

Beschäftigen wir uns einmal mit der vermeintlichen Freiheit des Menschen. Die Frage, ob der Mensch über einen freien Willen verfügt, beschäftigt die Philosophen bereits seit Ewigkeiten. Bis heute hat man keine definitive Antwort darauf gefunden. Sicher ist aber, dass ein grosser Teil unserer Entscheidungen von aussen beeinflusst wird. Die Gesellschaft gibt für fast jede Frage eine Antwort vor. Gewisse Dinge werden nicht toleriert, andere werden als schlecht abgetan und schädigen entsprechend unserem Ruf, wieder andere gelten als angesehen und steigern entsprechend unser Ansehen und so weiter. Wenn ich einem Mann einen pinken Flanelloverall schenke, wird seine Entscheidung, diesen höchstens zuhause in unbeobachteten Momenten zu tragen, wohl kaum wirklich frei gefällt werden. Gesellschaftliche Vorgaben sind nur eine Form äusserer Beeinflussung. Gesetzliche Restriktionen sind eine weitere Form. Auch unsere finanziellen Möglichkeiten beeinflussen unsere Entscheidungen. Bei der Arbeit sind wir in aller Regel in eine Hierarchie eingebunden, in der vieles vorgegeben wird. Wenn wir in der Freizeit Vereinsaktivitäten nachgehen, wird uns auch dort einiges vorgeschrieben. Dann gibt es aber auch noch eine andere Form der Beeinflussung, nämlich teuflische Einflüsterungen und Machenschaften. Lesen Sie einmal das erste Kapitel im Buch Hiob. Dort finden sie beschrieben, wie der Teufel die äusseren Umstände dafür benutzen wollte, Hiob dazu zu bringen, Gott zu fluchen. Ich glaube nicht an den Zufall. Wenn Sie «zufällig» angerempelt werden, den heissen Kaffee verschütten und dann reflexartig fluchen, während Sie sonst peinlichst darauf achten, ja nicht zu fluchen, entscheiden Sie sich nicht bewusst in diesem Moment, mal eben ordentlich zu fluchen, oder? Diese Begebenheit ist harmlos und vielleicht werden Sie mir vorwerfen, hier zuviel zu interpretieren, wenn ich behaupte, der Teufel könne seine Finger im Spiel haben. Was aber, wenn Sie Opfer üblen Mobbings am Arbeitsplatz werden? Was, wenn all die «normalen» Menschen und «Gutmenschen», mit denen sie arbeiten, sich plötzlich aus unerklärlichen Gründen gegen Sie zu verschwören scheinen und Sie so plagen, dass sie zusammenbrechen und psychiatrisch behandelt werden müssen? Natürlich gibt es Dutzende plausible Erklärungen für Mobbing, aber es kann ebenso gut sein, dass das gesamte «Spiel» durch Umstände und beeinflussbare Menschen nicht von Geisterhand, sondern von Teufelshand gelenkt wird. Unterschätzen Sie auch nicht Ihre Triebe. Nicht wenige sind schon von ihren Begierden fortgerissen und an Strände angeschwemmt worden, an denen sie nie hätten landen wollen. Der Teufel versteht es nur zu gut, diese Triebe und unsere Begierden noch etwas anzustacheln oder uns in gefährliche Situationen zu führen. Haben Sie schon einmal etwas bereut? Ich spreche nicht von einer Entscheidung, bei der Sie im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte zwischen zwei Optionen und nach reiflicher Überlegung eine Wahl getroffen hatten und sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass es die schlechtere Option gewesen ist. Nein, ich meine Dinge, in die Sie «hineingerutscht» sind und die Sie später bereuen. Haben Sie vielleicht einmal einen ganzen Tag vor dem Computer im Internet vertrödelt? Waren Sie nicht am Abend müde, erschöpft und ganz und gar unzufrieden mit sich und Ihrem Tag? Oder hat Sie die Lust nach Süssem übermannt? Haben Sie statt im vernünftigen Rahmen masslos zugeschlagen? Hatten Sie vielleicht schon Tage, an denen Sie sich mit Pornografie verunreinigt haben, ohne recht zu wissen, wie Sie da «reingerutscht» sind? Wie frei haben Sie solche Entscheidungen gefällt? Wollen Sie wirklich behaupten, Sie würden wirklich in jedem Punkt selbst über Ihr Leben bestimmen? Falls ja, lassen Sie mich Ihnen sagen, dass Sie ein Narr sind. In der Bibel heisst es: 12 Da ist ein Weg, der einem Menschen gerade erscheint, aber sein Ende sind Wege des Todes Spr 14, 12. Diese Aussage wird wenige Verse später (Spr 16, 25) wortwörtlich wiederholt. Das bedeutet, dass dieser Aussage von Seiten Gottes erhebliches Gewicht beigemessen wird (vgl. 1. Mose 41, 32).

Wer einsieht, dass es mit der Selbstbestimmung und mit seinem freien Willen nicht allzu weit her ist, hat einen wichtigen Schritt getan. So sehr uns auch eingetrichtert wird, wir seien frei, soviel Wert auch auf Selbstbestimmung gelegt wird, so verpönt es auch ist, sich jemandem unterzuordnen – realistischerweise sind wir eher Knechte als Freie. Wer das einsieht, kann seine eigene Lage realistischer beurteilen. Er wird aufmerksamer, ihm fallen die fremden Einflüsse eher auf als anderen, die meinen, sie seien völlig frei. Was aber wichtiger ist: Ein solcher Mensch wird sich eher unter die Hand Gottes begeben als einer, der meint, er sei frei, denn ein Herrschaftswechsel scheint weit weniger schlimm als der Übertritt von der vermeintlichen Freiheit in die Knechtschaft. Ich selber wollte nie ein fremdbestimmtes Leben führen. Als ich aber eingesehen habe, dass die vermeintliche Selbstbestimmung nichts weiter als eine Illusion gewesen war, als es «nur» noch darum gegangen ist, mich für einen von mehreren Herren zu entscheiden, habe ich mich freudig für Gott entschieden. Weshalb schreibe ich «freudig»? Weil mir der folgende Punkt damals bereits bewusst gewesen ist.

Wenn jemand nicht ein Knecht Gottes sein will, dann kann das seinen Grund entweder darin haben, dass er meint, er sei frei und müsse seine Freiheit aufgeben, oder aber in der Unkenntnis von Gottes Charakter. Wer Gottes Charakter kennt und sich der Tatsache bewusst ist, dass er nie wirklich völlig frei sein kann, der wird gerne ein Knecht Gottes sein. Ein solcher wird die Knechtschaft unter Gott jederzeit und ohne Zögern jeder anderen Lebensweise vorziehen. Entscheidend ist es also nicht nur zu wissen, dass man so oder so irgend jemandes Knecht ist, sondern auch, Gottes Charakter zu kennen und zu wissen, wie Er Seine Knechte behandelt, was es heisst, ein Knecht Gottes zu sein.

Wie so oft enthält das Alte Testament eine Begebenheit, welche die wesentlichen Gedanken schön veranschaulicht. Die Israeliten hatten sich für eine lange Zeit in der Knechtschaft Ägyptens befunden, als Gott sie befreite und – mit der Erklärung, sie in ein Land zu führen, in dem Milch und Honig flössen – in die Wüste führte. Die Israeliten hatten eine Vorstellung von der Knechtschaft in Ägypten und eine Vorstellung von der Knechtschaft unter Gott. Die Bibel enthält aber auch je eine objektive Schilderung der Knechtschaft in Ägypten und der Knechtschaft unter Gott, anhand derer verglichen werden kann, wie zutreffend die Ansicht der Israeliten gewesen ist. Beginnen wir mit der Sichtweise der Israeliten und übertragen wir diese auf unser Leben. Zuerst befassen wir uns mit dem Zustand in Ägypten: 5 Wir erinnern uns an die Fische, die wir in Ägypten umsonst assen, an die Gurken und die Melonen und den Lauch und die Zwiebeln und den Knoblauch 4. Mose 11, 5 und: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen sassen, als wir Brot assen bis zur Sättigung! 2. Mose 16, 3. Was hatte Ägypten den Israeliten doch alles geboten! Fleisch, Fische, Brot, Gemüse bis zur Sättigung und das alles umsonst! Auch die heutige Welt ist voller Versprechungen und Verlockungen. Man kann jeder denkbaren Freude nachgehen, für alles finden sich Angebote. Wir können essen, bis wir platzen, und dabei aus einer unüberschaubaren Vielfalt wählen, Alkohol in rauen Mengen zu uns nehmen, rauchen, so viel wir wollen, kommen an alle Arten von Drogen (man muss diesbezüglich realistisch sein, auch wenn es verboten ist), können jede Form von Sexualität praktizieren, weil praktisch alles gesellschaftsfähig geworden ist, finden überall einschlägige Etablissements mit Angeboten auch für ausgefallene Wünsche, können unsere Freizeit mit den ausgefallensten Dingen füllen, uns einen Extrem-Adrenalinkick holen, uns alle möglichen Filme ansehen und so weiter und so fort. Vieles kostet uns nicht einmal etwas (oder wenn, nur wenig). Wir können eine Frau «aufreissen» und nach einer gemeinsamen Nacht wieder verlassen, wen kümmert es? Ach, wie viele Christen denken noch so! Ich kann es ihnen nicht verübeln, weil die Verlockungen und Versprechungen allgegenwärtig sind und die Triebe in uns ansprechen, die dafür nur zu empfänglich sind. Vielleicht ist ihnen schon irgendwie bewusst, dass Freundschaft mit der Welt auch Knechtschaft bedeutet, aber das Joch erscheint ihnen leicht angesichts der vielen Freuden, die sie dafür zu erwarten scheinen. Wie öde muss dazu die Knechtschaft Gottes wirken! Es scheint, als hätte Er uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung vor Hunger sterben zu lassen 2. Mose 16, 3. Den Dienst müssen wir fernab von allen weltlichen Vergnügungen verrichten, weil diese hinderlich wären. Die Welt kann uns nichts mehr bieten, das uns für den Dienst stärkt, es gibt kein Wasser, keine Nahrung, keinen Schatten, nur Ödnis und Hitze. Nicht wenige Christen empfinden das Joch das Herrn als zu schwer. Es scheint auch schwer zu sein: Wer Gott dienen will, muss sich ununterbrochen in einem geordneten Zustand befinden. Verunreinigungen aller Art müssen um jeden Preis vermieden werden. Die Zeit muss für den und mit dem Herrn genutzt werden, damit man die notwendigen Weisungen und die Haltung, die dabei einzunehmen ist, kennt. Man muss sich stets weiterbilden und auf dem neusten Stand bleiben. Was abgeliefert wird, muss von allerbester Qualität sein, besser als das, was wir unseren Vorgesetzten präsentieren. Jede Liebäugelei mit der Welt, jede Ablenkung kann uns weit zurückwerfen und viel Zeit und Energie kosten, die wir doch anderweitig benötigen würden.

Wie sieht es aber in Wahrheit aus? Den Israeliten wurde in Ägypten gar nichts geschenkt. Im Gegenteil: Sie wurden als Sklaven unter unmenschlichen Bedingungen gehalten und bekamen nur gerade das Nötigste. Die harte Arbeit wird viele Israeliten das Leben gekostet haben. 13 Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel mit Härte zum Dienst. 14 Und sie machten ihnen das Leben bitter durch harten Dienst in Lehm und in Ziegeln und durch allerlei Dienst auf dem Feld, neben all ihrem Dienst, zu dem sie sie zwangen mit Härte 2. Mose 1, 13. 14. Das Leben der Israeliten war alles andere als ein Zuckerschlecken. Ihnen wird neben der harten Arbeit wohl kaum Zeit geblieben sein, irgendwelchen Vergnügungen nachzugehen. Es ist zu bezweifeln, dass sie über die nötigen Mittel verfügten, um Vergnügungen nachzugehen. Ganz gewiss wird ihnen aber die Energie gefehlt haben, um noch dieses und jenes zu tun, wenn sie erschöpft von der Arbeit nach Hause kamen. Damit aber nicht genug. Der Pharao befahl aus Angst, das Volk könnte trotz des Dienstes zu zahlreich und stark werden: Wenn ihr den Hebräerinnen bei der Geburt helft und ihr sie bei der Entbindung seht: Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihn, und wenn eine Tochter, so darf sie leben 2. Mose 1, 16. Die Söhne der Israeliten wurden getötet! O, wenn ein Christ Vergnügen in der Welt sucht, findet er doch nichts als Lug und Trug! Die vermeintlichen Verlockungen und Versprechungen erweisen sich als falsch und führen bloss dazu, dass man im Inneren leerer und leerer wird. Obwohl am Ende also nichts Erfüllendes geboten wird, kostet es einen hohen Preis, sich in die Knechtschaft der Welt zu begeben. Man wird in den Dienst des Herrschers der Welt (den Teufel) eingespannt und ausgenutzt, so gut es geht. Am Ende verliert man alles, was durch den Verlust der Söhne verbildlicht wird. Wir alle kennen – zumindest aus der Ferne – Menschen, die zu lebenden «Leichen» geworden sind. Sie trinken zu viel, sie führen ein Lotterleben oder sie nehmen Drogen zu sich. Was auch immer, es zeigt sich an solchen deutlich, dass zuviel Welt ins Verderben und in eine menchenverachtende Sklaverei führt. Beneidet jemand einen fünfzigjährigen Freier, der sein Geld für die billigsten Nutten ausgibt, weil er sich keine teureren leisten kann, und dabei riskiert, sich mit einer Geschlechtskrankheit zu infizieren? Will jemand so enden? Ich kann es mir nicht vorstellen. Weshalb sollte aber ein «einmaliger Spass» etwas anderes sein als solch ein «Dauerspass»? Weshalb sollten andere Vergnügungen mehr bieten als diese Vergnügung, wo doch gemäss den weltlichen Psychologen der Geschlechtstrieb die stärkste Treibkraft im Menschenleben sein soll? Nein! Uns wird hier gar nichts gratis geboten! Alles ist letztlich eine Mogelpackung und dazu eine, die einen hohen Preis hat. Jeder Christ, der auf eine solche Mogelpackung hineinfällt, ist zu bedauern. Wie verblendet waren doch die Israeliten, als sie sich nach Ägypten zurücksehnten! Niemand kann das nachvollziehen. Aber ein Christ, der zurückblickt, verhält sich nicht anders. Niemand, der die Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist tauglich für das Reich Gottes Lk 9, 62.

Wie öde war es denn eigentlich in der Wüste? Zwischen den zwei Abenden werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr von Brot satt werden; und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr, euer Gott, bin. 13 Und es geschah am Abend, da kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager; und am Morgen war eine Tauschicht rings um das Lager. 14 Und die Tauschicht stieg auf, und siehe, da lag es auf der Fläche der Wüste fein, körnig, fein, wie der Reif auf der Erde 2. Mose 16, 12–14. Der Herr spies die Israeliten mit Brot vom Himmel, dem Man (oder: Manna), und – weil sie den Hals nicht voll bekommen konnten – mit Wachteln. Niemand litt Mangel, es war stets genug Brot und Fleisch vorhanden. Das Brot war himmlische Speise, das Ebenbild Christi und des Wortes Gottes, süss, fein, bekömmlich. Bedenken wir auch, dass eine tägliche Portion Fleisch selbst in unserer westlichen Gesellschaft bis vor gut sechzig Jahren alles andere als gewöhnlich gewesen ist. Diesen Luxus konnten sich nur wenige leisten. Die Israeliten hatten jeden Abend Fleisch. Zu trinken gab ihnen Gott frisches Quellwasser, das Er aus einem Felsen sprudeln liess: 6 Siehe, ich will dort vor dir stehen auf dem Felsen am Horeb; und du sollst auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser daraus hervorkommen, dass das Volk trinke 2. Mose 17, 6. Frisches, sprudelndes Wasser hat nicht nur in der Bibel eine ganz andere Qualität als stehendes oder gar abgestandenes Wasser. Jeder von uns würde es jederzeit dem andern vorziehen. Auch dieses Wasser war geistlicher Art, ein Vorbild für den Geist Gottes, der jeden Gläubigen füllen und überfüllen soll, sodass aus seinem Leib Ströme dieses lebendigen Wassers fliessen (vgl. Joh 7, 38). Gott hatte auch für Gold und Silber sowie andere Kostbarkeiten gesorgt: 2 Rede doch zu den Ohren des Volkes, dass sie jeder von seinem Nachbarn und jede von ihrer Nachbarin silberne Geräte und goldene Geräte fordern. 3 Und der Herr gab dem Volk Gnade in den Augen der Ägypter 2. Mose 11, 2. 3. Von allem hatten die Israeliten also genug. Zudem bestand die Aussicht, in Kürze in ein Land einzuziehen, das man nicht anders als als Schlaraffenland bezeichnen kann. Was fehlte den Israeliten denn? Nichts, nein, gar nichts! Hinzu kam, dass der Herr ihnen keinen schweren Dienst auferlegte. Sie hatten viel, viel weniger zu tun als noch in Ägypten. Der Dienst war leicht. Trotzdem verordnete der Herr aber noch einen Ruhetag pro Woche. Wenn wir das alles auf die heutige Zeit übertragen und mit unseren eigenen Erfahrungen vergleichen, müssen wir bestätigen, dass der Herr für uns sorgt, wie niemand sonst für uns sorgen könnte. Wir haben alles, was wir brauchen, von allem Überfluss, der Dienst ist leicht und verschafft uns genau die Befriedigung, die wir in unserem Innersten benötigen. Der Herr weiss genau, wie Er uns geschaffen hat, was uns erfüllt und befriedigt, und Er sorgt dafür, dass wir genau das erhalten, wenn wir Ihm dienen. Der Dienst des Herrn macht nicht nur frei und zufrieden, sondern glücklich. Ein Narr ist, wer kein Knecht Gottes sein will! Amen.